Logbuch des Team monochrom: 6.8.1999 22:30 Start in Wien. Wir fahren einen Audi 80, den wir vorsorglich mit einer Schlammschicht versehen haben, um den Flair des Rennens bereits am Start geniessen zu koennen. Heading Headquarters Stockerau, um ein weiteres Teammitglied an Bord zu nehmen. 6.8.1999 23:48 Wir haben einen kapitalistischen McDonalds in Tulln besucht auf dem Weg Wien - Stockerau - Blabulilheim (- Homolka abholen) - Tulln - St.Christophen - Schwanenstadt (Evelyn abholen) - Schwertberg 7.8.1999 01:08 Flugzeugentfuehrung! Wir haben einen Kapitaen auf der Strecke aufgelesen... Dokumentation spaeter. 7.8.1999 01:23 Die omnipraesenten Praesidenten (nebst Sofa auf dem Dach) wurden soeben an einer Tankstelle von uns ueberholt. Wir liegen somit nur mehr an vorletzter Stelle. 7.8.1999 02:35 Frau Fuerlinger wurde in Schwanenstadt abgeholt. Sind auf dem Weg nach Schwertberg. 7.8.1999 03:50 Ein demontieres und herrenlos herumstreunendes Schild mit der Aufschrift "Oe3 Disco" wurde von uns im Strassengraben aufgelesen. Wir beabsichtigen, es andernorts wieder aufzustellen. Monochrom bringt die Menschen wieder zusammen. 7.8.1999 04:40 Sind in Schwertberg angekommen. Fahren weiter nach Schwanenstadt, um dort zu uebernachten. Der sanitaere Zustand unserer Unterkunft ist unhaltbar, da die Wasserversorgung streikt. Der Sebi, der Schuft, hat sich mit seinem Team ins Hotel Ibis nach Linz zurueckgezogen, gesponsorterweise. 7.8.1999 18:35 Haben die erste Aufgabe geloest. Wir wissen jetzt, wie die Kulturinstitution "Kanal" in Schwertberg gerettet werden kann. Die Situation verlangt nach einem starken und finanziell maechigen Partner. Wir empfehlen, im Kanal eine Oe3 Disco abzuhalten. Erste Vorbereitungen dazu wurden getroffen und dokumentiert. Abfahrt nach Freistadt. 7.8.1999 20:13 Probleme an der Schengener Aussengrenze. Der Zoellner meint: "Oisa, wann des moderne Kunst is, dann versteh' i's net. Bin i wirklich scho so oid?" Man muss dazusagen, dass wir mit voellig verdrecktem Auto die Grenze passiert haben. Weitere Zitate: "Also, wenn mei Tochter mit dem Auto SO heimkommt, dann koennt's was erleben" und "No, die Tschechen wolln halt auch nicht den ganzen Dreck aus den Nachbarlaendern abbekommen" (Zitat Homolka List). Weiter nach Tabor. 7.8.1999 21:09 Es geht uns total leiwand. Sind ueber die Grenze geschossen, haben uns ins Tschechien verfahren, sind aber letztendlich gut in Tabor angekommen. 11 Teams aus Wien sind bereits eingetroffen, es fehlen noch das Team TIV und die omnipraesenten Praesidenten. Aus Berlin sind ebenfalls noch 2 Teams ausstaendig. Haben Sojagulasch, Brot und Wasser nebst Fruehlingsaufstrich genossen. Ein tschechischer Regenguss hat uns erwischt. Sauerei. Zwar gab's einen schoenen Regenbogen, aber jetzt ist unser Auto sauber. Teilweise zumindest. Eine weitere Aufgabe wurde geloest: Sniffer wurde gesichtet. Er ist ein parasitaerer Robot, der sich an Autos anheftet, das Benzin aussaugt und in einem spaeteren Stadium beginnt, in Grenznahe nach Oel zu bohren. Er vermehrt sich auch, wir konnten noch nicht entschluesseln, wie. Vermutlich ist das Oelbohr-Stadium nicht sein letztes. Es ist bedenklich. Sehr bedenklich sogar. Susanna ist bereits voellig monochromisiert. Sie wird vielleicht nie wieder FM4 machen koennen... 7.8.1999 23:30 Alle Teams scharen sich um den einen Computer, der uns zur Verfuegung steht. Daher troepfeln die Informationen nur spaerlich und werden ersatzweise per Handy weitergegeben. Ein Liveinterview fuer orange 94.0, ebenfalls per Handy gefuehrt. Verziehen uns jetzt ins "Orion" - da soll es eine coole Party geben. Rottenberg und Konsorten sind angeblich schon dort. 7.8.1999 23:58 Muessen erfahren, dass Rottenberg bereits in Schwertberg wieder kehrt gemacht hat und nach Wien zurueckgefahren ist. Das schreit nach Disqualifikation! Harald geniesst ein Bier. Sebi ist ein Schatz. Hat Evelyn auf ein Bier eingeladen. Dem Grenzfurthner ist die Party wurscht, er meint nur, dass die Party laut sei. Susanna hat sich bereits zur Ruhe begeben, da sie an einer Baenderzerrung laboriert, die ihren Tribut fordert. 8.8.1999 08:00 Wer Radio machen will, muss frueh aufstehen. Susanna organisiert Kaffee und fuehrt Interviews. Differenzen im Team drohen zu eskalieren. Diese koennen nur durch umgehende Abhaltung eines Orgien-Mysterienspiels bei- gelegt werden. 8.8.1999 10:23 Johannes (Pflanze, autodidakt) liegt nackt im Garten und wird von Orgien-Mysterienmeister Homolka (drei Jahre Studium bei Muehl, nicht bei Nitsch) persoenlich mit Substral uebergossen. Einheimisches Publikum erklaert auf tschechisch, dass so a Kunst jeder Dodl machen koenne, weitere Ausfuehrungen koennen mangels Sprachkenntnissen nicht ueberliefert werden. 8.8.1999 13:02 Abfahrt Richtung Prag. Die Vorraete an Aspirin schwinden. Behelfen uns mit einer Notration Thomapyrin, die Susanna dankenswerterweise in weiser Voraussicht mitgenommen hat. Das gemeinsame Ziel vereint das Team wieder. Monochrom ist top! 8.8.1999 14:19 Fahren durch Prag. Wir weigern uns, den fuenften Punkt der Aufgaben zu loesen. Es geht um Roboter. Wir finden Roboter nicht nett. Die nehmen den Menschen nur die Arbeit weg. Wir hingegen arbeiten an der Loesung der naechsten Aufgabe: Das Roxy in Prag, es muss gefunden werden! 8.8.1999 15:48 Haben die Leute im Roxy einer Befragung zum Thema "EU" unterzogen. Die Mehrheit sieht die EU als veraltet an und wuerde einen Beitritt zur NAFTA bevorzugen. Auch ein Slogan macht die Runde: Natural - special - NAFTA. Heading Mlada Boleslav. Dort soll es um diese Jahreszeit schoen sein. Johannes nimmt die letzte Tablette Aspirin C Brause in Wasser geloest zu sich. 8.8.1999 17:30 Dass Rennreglement fordert, dass wir oesterreichische Wahlplakate in anderen Laendern affichieren. Dieses ist uns zuwider. Wir beabsichtigen vielmehr, die grosse Partei der Nichtwaehler anzusprechen: Es wird ein Wahlzuckerl erfunden. Ein echt dolles. Susanna - als Vertreterin der Medien - wird in ein Wahlplakat ein- gewickelt. Sehr geschmackvoll. Weiter nach Zittau. 8.8.1999 18:07 Atomreaktoren. Weites Land. Sehen zu, dass wir ins Bordercamp bei Zittau kommen. 8.8.1999 19:45 Zittau: Wir sollten Infomaterial vom Bordercamp organisieren. Dieses ist misslungen. Es gibt zwar ein Buch, aber das kostet was. Die einzigen gratis erhaeltlichen Faltblaetter sind nicht so gut. Es gibt einen Esel. Und es gibt linke Kinder dort, die haben Evelyn nassgespritzt. Sie beschliesst daraufhin, keine Kinder haben zu wollen. Berlin, wir kommen! ---